Mein Leserbrief dazu. Wurde bisher nach meiner Kenntnis nicht abgedruckt. Ich habe mich aber an der Website angemeldet und konnte dann den Brief als on-line Kommentar ablegen. Der Webmaster hat angeboten, den Verbleib des Briefes herauszufinden.
Sulzbach (pm) Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) will "die Arbeitnehmer in erster Linie davon überzeugen, dass ihre berechtigten Interessen durch uns sachgerecht und mit vollem menschlichem Engagement vertreten werden", sagte der CGM-Bundesvorsitzende Reinhardt Schiller. Heftige Vorwürfe hatte der Sulzbacher für Gewerkschaftskollegen übrig: "Jedem Solidargrundsatz widerspricht dagegen das Verhalten der IG Metall, die Arbeitnehmerinteressen nur noch dann vertreten will, wenn in einem Betrieb mehrheitlich die roten Trillerpfeifen zum Einsatz kommen.
" Und: "Die IG Metall versucht dagegen Nicht-Mitglieder zu entmündigen."
Schiller kritisiert, dass politisch Verantwortliche, gesellschaftliche Entscheidungsträger und Meinungsmacher in der Öffentlichkeit fortfahren, pauschal die Gewerkschaften für Probleme am Arbeitsmarkt sowie in der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in Haft zu nehmen versuchten. Der Vorsitzende forderte demgegenüber "eine gerechte Differenzierung" zu der, am christlichen Menschenbild orientierten Arbeitnehmervertretung der CGM. "Diese Sacharbeit gewerkschaftlicher Interessenvertretung stehe im schroffen Gegensatz zum Gehabe der DGB-Gewerkschaften, deren Mitglieder zu einem hohen Prozentsatz den Bundestag beherrschten", heißt es in der Pressemitteilung. Dieser "ideologisch-parteipolitischen Misswirtschaft" stünden die Christlichen Gewerkschafter entgegen.
Bei der CGM ist es tatsächlich anders. Zum einen hat sie fast keine Mitglieder, deren Interessen sie vertreten könnte. Meist beschränkt sich die CGM Tätigkeit darauf, den Gewerkschaftsstatus zu benutzen, um ihren wenigen Funktionären überproportional Gehör und Mandate zu verschaffen. Deren Werbegeschenke sind zugegebenermaßen attraktiver als die der IGM. Zum anderen scheint der CGM in erster Linie dazu da zu sein, Tarifverträge der richtigen Gewerkschaften zu unterbieten. Geschehen seit 1988, als die CGM Zentrale Stuttgart haufenweise sog. "Tarifverträge" für das Elektrohandwerk Norddeutschland unterschrieb, obwohl dort nicht einmal als Verhandlungspartner am Ort vorhanden. Besonders unrühmlich später im deutschen Osten.
Verblüffende gemeinsame Interessen von Arbeitgebern und diesen CGM-"Arbeitnehmervertretern" am Tarifdumping machen vielleicht verständlich, daß sie beide gemeinsam, im übrigen auch öffentlich schon seit 1993, versuchen zu suggerieren, ihre miesen "Tarifverträge" müssten für jedermann gelten.
Wen Details interessieren, wie Schiller mit seiner CGM die Öffentlichkeit verschaukeln will: http://www.igmetall.de/tarife/koennen_nur_billig_kurz.pdf
Arnim Eglauer, 88682 Salem, IG Metall- Mitglied, was sonst!